Der hohe Anteil von Einweginstrumenten bei medizinischen Verfahren ist zum Teil ein hygienisches Gebot, stellt aber auch ein zunehmendes Umweltproblem dar.
Ein Trokar ist ein steriles Instrument, das bei minimalinvasiven Eingriffen verwendet wird, um einen Zugang zum Körper zu schaffen, z.B. für laparoskopische Instrumente.
Jährlich werden weltweit über 13 Millionen laparoskopische Eingriffe mit diesem Einweginstrument durchgeführt.
Wie kann der CO2-Fußabdruck des Standardtrokars durch smartes Design positiv beeinflusst werden?
Röchling Medical hat bei der Entwicklung eines Standardtrokars aus Kunststoff ohne Klinge die Prinzipien des Design-for-Sustainability (DfS) angewendet.
Mithilfe fortschrittlicher Simulationen wie FEM und Strömungsanalyse konnten wir das Design so verschlanken, dass 32 % des Materials eingespart werden konnten, ohne dass es zu Einbußen bei der Funktionalität oder Stabilität kam.
Ein Standardtrokar besteht aus mindestens 12 Teilen. Unser optimiertes Design besteht aus nur 8 Teilen. Dies bedeutet eine Verringerung der Anzahl der erforderlichen Spritzgussformen sowie eine erhebliche Reduzierung der Prozessschritte bei der Montage.
Ein Standardtrokar hat normalerweise keine lösbaren Verbindungen. In unserem optimierten Design sind die Komponenten durch Schnappverschlüsse miteinander verbunden. Diese halten bei der Anwendung sicher, sind aber einerseits leichter zu montieren und andererseits zur Entsorgung oder Wiederverwendung leicht wieder zu demontieren.
Viele Trokarkomponenten werden konventionell aus BPA-haltigen Polycarbonaten hergestellt. Wir haben das Design für die Verwendung von umweltfreundlicheren Materialien wie PP und biobasiertem PLA optimiert. Diese Materialien enthalten keine Chemikalien, die gesundheitliche Bedenken hervorrufen könnten.
Durch das modulare Design können die Komponenten für das Recycling der verschiedenen Materialien leicht demontiert werden.
In einem Standardtrokar sind mindestens fünf verschiedene Materialien verbaut. Wir haben dies auf drei verschiedene Materialien reduziert: PLA, PP und Silikon. PLA und PP gelten als recyclingfreundliche Alternativen.
Um die Materialtrennung zu vereinfachen, ist das jeweils verwendetete Material auf den Einzelkomponenten des von Röchling Medical optimierten Trokars eindeutig gekennzeichnet.
In Bezug auf die Materialherstellung und -verarbeitung ist das Treibhauspotenzial des nach den Grundsätzen des Design for Sustainability optimierten Trokars im Vergleich zu einem herkömmlichen Trokar um 51 % reduziert.
Mit 1 Mio. nachhaltigen Trokaren könnten 50 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart werden. Dies ist vergleichbar mit den CO2-Emissionen für eine Person bei 27 Flügen von Frankfurt nach New York.
Unsere Kunden profitieren von unserem umfangreichen Know-how in der Kunststoff- und Metallverarbeitung, aber auch von unserer langjährigen Erfahrung in der Medizintechnik und Pharma-Industrie. Als Ihr Lösungsanbieter kennen wir sowohl die rechtlichen als auch die praxisbezogenen Anforderungen an die Herstellung von Komponenten und Produkten für die Healthcare Industrie, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wir erfüllen die höchsten Qualitäts- und Hygienestandards und arbeiten streng nach den geltenden Bestimmungen, wie z. B. der Medizinprodukteverordnung (MDR).
Thierry Arnaud
Vice President - Sales & Marketing Europe