Damit es im Getriebe nicht knirscht, brauchen metallische Zahnrad-Paarungen vor allem eins: Öl. Schon ein bisschen vom kostbaren Schmierstoff an der richtigen Stelle reicht, damit das Getriebe eine lange Lebensdauer hat. Eigentlich eine einfache Sache. Trotzdem wollen die Autobauer das Beölungssystem immer weiter optimieren.
Und wenn es um nachhaltige und effizienzsteigernde Systemlösungen geht, sind die Entwickler von Röchling Automotive gefragt, denn genau das ist ihre Spezialität. So entstand ein neuartiges Produkt: eine Beölungswanne aus Kunststoff.
Vereinen sich hohe Material- und Verfahrenskompetenz mit physikalisch-entwicklerischem Wissen, purzeln die CO2-Emissionen. Die Ingenieure rückten dieses Mal die Reibungsverluste von Getrieben in den Blickpunkt. Dass in einer Änderung des Schmierungsprinzips ein Potenzial von sage und schreibe zwei Gramm CO2 pro Kilometer liegt, konnte am Anfang keiner wissen. Aber genau das erreichten sie mit ihrer Entwicklung, bei der das Öl, das man für die Schmierung einsetzt, aus einem wannenartig geformten Behälter über kleine Öffnungen auf die Zahnrad-Paarungen gelenkt wird. Damit das Öl überhaupt erst in diese Beölungswanne und von dort an die richtigen Stellen gelangt, ist ein Zuführsystem vom Getriebeboden erforderlich. In der Wanne selbst ist eine Ölverteilerleitung untergebracht.
Verringerte Reibung, weniger Öl
Der Nutzen des Systems besteht vor allem darin, dass die Zahnräder nicht mehr im Ölsumpf am Getriebeboden rotieren. Die somit verringerte Reibung wird ergänzt durch den Vorteil, für eine zuverlässige Schmierung des Getriebes weniger Öl zu benötigen.
„Röchling hatte schon zu Projektbeginn alle Kompetenzen, um das Vorhaben erfolgreich zu realisieren“, sagt Walter Kral, Leiter der Produktlinie Fluid Components and Systems. Der Zulieferer ist führend in der Entwicklung und Produktion verschiedener Behälterarten und verfügt über mehrjährige Entwicklungserfahrung in der Auslegung und Berechnung von Fluidsystemen. „Den Kick liefert unsere Begeisterung, Emissionen zu senken“, so Ludwig Huber, Leiter Innovationen und Geschäftsentwicklung. „Dahinter steckt aber strukturierte Aufbauarbeit in allen Bereichen, von Behältern über Medienleitungen bis zu den Pumpen.“