- 2015 mit neuen Rekordwerten
- Wechsel im Vorstand sichert Kontinuität
- 2016 startet mit Erweiterung auf drei Unternehmensbereiche
- Guter Start ins laufende Geschäftsjahr
Mannheim, den 8. Juni 2016…Die Röchling SE & Co. KG (Mannheim) ist erfolgreich in das Jahr 2016 gestartet. Insgesamt steigerte die Röchling-Gruppe den Umsatz im ersten Quartal 2016 um 9,0 Prozent auf 412,4 Mio. Euro. Wachstumstreiber war der Unternehmensbereich Automobil. Er profitierte von der dynamischen Konjunktur der weltweiten Automobilindustrie. Der Unternehmensbereich Industrie entwickelte sich ebenfalls positiv. Allerdings herrschte auf seinen Märkten eine unterschiedlich starke Nachfrage.
Die Röchling-Gruppe vergrößerte zum Jahreswechsel die Zahl seiner Unterneh-mensbereiche von zwei auf drei. Sie besteht jetzt aus dem Unternehmensbereich Industrie (ehemals Hochleistungs-Kunststoffe), Automobil (ehemals Automobil-Kunststoffe) und dem neuen Unternehmensbereich Medizin. Diesen gliederte Röchling aus den Hochleistungs-Kunststoffen als nunmehr eigenständigen Bereich aus. „Medizintechnik wächst weltweit, weil dort Kunststoffe zunehmend die klassi-schen Werkstoffe ersetzen“, sagte Georg Duffner, bis 31. Mai dieses Jahres Vorstandsvorsitzender der Röchling-Gruppe. „Zudem verstärkt dieser Bereich unsere Unabhängigkeit von Konjunkturzyklen.“
Im Geschäftsjahr 2015 hat Röchling seinen anhaltenden Wachstumskurs fortgesetzt. „Obwohl Chinas geringerer Zuwachs das weltweite Wirtschafts¬wachstum bremste, legten wir gegen diesen Trend überdurchschnittlich zu“, berichtete Georg Duffner. Die weltweite Konjunktur verbuchte nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2015 einen Wachstumsrückgang von 3,3 Prozent auf 3,1 Prozent. Das langsamere Wachstum Chinas – es ging um 0,4 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent zurück – hemmte die Entwicklung vieler asiatischer Schwellenländer.
Die Vereinigten Staaten erzielten hingegen ein leichtes Plus von 0,1 Prozentpunkten auf 2,5 Prozent, während der Euroraum einen Zuwachs von 1,5 Prozent gegenüber 0,9 Prozent im Jahr 2014 verbuchte.
Die Röchling-Gruppe erzielte mit einem Zuwachs von 14,0 Prozent auf 1.555,0 Mio. (1.364,0 Mio. Euro im Jahr 2014) ein mehr als doppelt so hohes Umsatzplus als im Jahr zuvor.
Die beiden Unternehmensbereiche Hochleistungs-Kunststoffe und Automobil-Kunststoffe trugen gleichermaßen zum Geschäftserfolg bei. Eine neue Bestmarke erreichte die Gruppe auch beim Auftragseingang. Er wuchs ebenfalls um 14,0 Prozent auf 1.566,8 Mio. Euro (1.373,8 Mio. Euro im Jahr 2014).
Regional gesehen entfielen vom Gruppenumsatz 31 Prozent auf Deutschland und 34 Prozent auf die übrigen Länder Europas. In Amerika erzielte Röchling einen Umsatzanteil von 21 Prozent, weitere 14 Prozent in Asien. Weitaus größtes Kundensegment ist mit einem Anteil von 50 Prozent die Automobiltechnik. Es folgen Maschinenbau und Fördertechnik (14 Prozent), Medizin/Pharma (7 Prozent), Chemie/Umwelt (7 Prozent), Elektroindustrie (5 Prozent) und sonstige Kunden (17 Prozent). Dazu zählen unter anderem die Industrien Bau, Visuelle Kommunikation, Erneuerbare Energien und Thermische Isolation.
Die Röchling-Gruppe steigerte das EBIT um 32,0 Prozent auf die neue Bestmarke von 135,9 Mio. Euro (102,9 Mio. Euro im Jahr 2014). Ludger Bartels: „Ausschlaggebend ist unsere hohe Produktqualität, die konsequente Internationalisierung und unsere Innovationsstärke. Wir weiten unser Geschäft in Marktregionen mit großem Wachstumspotenzial aus.“ Als aktuelles Beispiel nannte er den Bau eines Werkes in Mexiko. Im Zuge des Expansionskurses und des steigenden Auftragseingangs erhöhte die Röchling-Gruppe ihre Investitionen in Sachanlagen. Sie legten um 16,8 Prozent bzw. 12,2 Mio. Euro auf 85,0 Mio. Euro zu. Die Mitarbeiterzahl (inklusive Leiharbeiter) erhöhte sich um 517 auf 8.397 (zum Stichtag 31.12.2015).
Hochleistungs-Kunststoffe: Marktwachstum überflügelt
Der Unternehmensbereich Hochleistungs-Kunststoffe steigerte seinen Umsatz um 14,8 Prozent auf 778,5 Mio. Euro. „Wir legten deutlich stärker als der Markt zu“, sagte Ludger Bartels, seit 1. Juni 2016 neuer Vorstandsvorsitzender der Röchling-Gruppe. „Wachstumsmotoren waren insbesondere Kunden aus den Bereichen Öl und Gas, Windenergie und Thermische Isolierungen.“ Der Auftragseingang stieg um 14,6 Prozent auf 788,5 Mio. Euro. Die Investitionen in Sachanlagen legten um 9,3 Mio. Euro auf 38,4 Mio. Euro zu. Größte Projekte waren die Erweiterung des Logistikcenters in Lahnstein um 3.900 Quadratmeter sowie der Ausbau des Standortes Haren. Die Anzahl der Mitarbeiter (inklusive Leiharbeiter) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 348 auf 3.779 (zum Stichtag 31.12.2015).
Zu den wichtigsten Akquisitionen gehörte die Übernahme der HPT Hochwertige Pharmatechnik (Neuhaus am Rennweg) zum Jahresanfang. Sie ist Teil des neuen Unternehmensbereiches Medizin. Das Unternehmen fertigt mit 271 Mitarbeitern sogenannte Primärverpackungen aus Kunststoff für die Pharma- und Diagnostikindustrie. Zudem erwarb Röchling die beiden englischen Kunststoffverarbeiter Fibracon Twin Ltd. (Derbyshire) und Insoll Components Ltd. (Hertfordshire). Damit baut die Gruppe ihre führende Position für spanabhebend hergestellte Fertigteile aus Hochleistungskunststoffen aus. Beide Unternehmen haben zusammen 96 Mitarbeiter (zum Stichtag 31.12.2015).
Mit Innovationen auf Wachstumskurs
Im Jahr 2015 präsentierte der Unternehmensbereich neue und weiterentwickelte Werkstoffe. So verbindet Maywotron® pure eine gute elektrische Leit- und Ableit-fähigkeit mit hoher Reinheit. Einsatzgebiete sind die Elektronik- und Halbleiterindustrie sowie Reinräume verschiedener Branchen. Mit einer Innovation wartet auch der Werkstoff Polystone® Safe-Tec auf. Die neue, strukturierte Oberfläche „cubic grain“ erhöht die Rutschfestigkeit von Böden in der Chemieindustrie, aber auch in Schwimmbädern und auf Spielplätzen.
Beim Werkstoff Trafoboard® HD-PH gewährleistet eine Weiterentwicklung den Bau noch leistungsstärkerer Hochspannungstransformatoren.
Bei den High-End-Plattenspielern der Premiummarke Dr. Christian Feickert stellt der Kunststoff Sustarin C® Plattenteller mit besten Gleichlaufeigenschaften sicher. Seine Resonanzarmut verhindert Störgeräusche. Weitere Referenz für die Qualität von Röchling-Produkten ist das renommierte Bundeswehr-Zentralkrankenhaus Koblenz. Es setzt bei der Renovierung seiner zehn Operationsbereiche auf TroBloc® M. Die antimikrobiellen Kunststoff-Wandverkleidungen hemmen die Ausbreitung von Pilzen und Bakterien wie dem Krankenhauskeim MRSA. Sie sind leicht zu reinigen, widerstandsfähig und langlebig.
Zu den innovativsten Produktentwicklungen von Röchling gehören intelligente Dichtleisten für die Papierherstellung unter dem Namen SMARTROLL. Die im Zuge des Trends zur Industrie 4.0 mit Sensoren ausgestatteten Elemente liefern Informationen über Temperaturen, Verschleiß und Geräuschentwicklung. Die Daten ermöglichen eine permanente Qualitätskontrolle.
Automobil-Kunststoffe: 2015 wieder in Bestform
Der Unternehmensbereich Automobil-Kunststoffe präsentierte sich mit einem Umsatzplus von 13,3 Prozent auf 777,5 Mio. Euro erneut in Bestform. Der Auftrags-eingang wuchs um 13,5 Prozent auf 779,2 Mio. Euro. „Röchling-Kunststoffe reduzieren in Automobilen Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Gewicht“, sagte Duffner. „So unterstützen wir unsere Kunden bei der Lösung ihrer wichtigsten Probleme.“ Aufgrund der weiter steigenden Nachfrage erhöhte der Unternehmensbereich seine Investitionen in Sachanlagen um 5,6 Prozent auf 45,9 Mio. Euro. Schwerpunkt war der Erwerb neuer Spritzgießmaschinen für die Fertigungen in Mexiko, Italien und Deutschland. Weitere Investitionen entfallen auf die Erweiterung der Werke in Wackersdorf und Tschechien. Die Mitarbeiterzahl (inklusive Leiharbeiter) stieg um 3,8 Prozent auf 4.582 (zum Stichtag 31.12.2015).
Großaufträge für GM, Ford und viele andere Automobilhersteller
Zu den wichtigsten Großaufträgen des Jahres 2015 gehören steuerbare Luftführungen für die Ford-Modelle Focus, Kuga und Mondeo. Darüber hinaus hat der Focus künftig Ausgleichsbehälter und Klimakanäle von Röchling an Bord. Gleiches gilt für Kanäle der Instrumententafel, die mit der neuen Leichtschaum-Luftkanal-Technologie von Röchling hergestellt werden. Darüber hinaus stieg Röchling in das wichtige Ford-Aftermarket-Geschäft ein: Die Gruppe liefert Filterelemente für den Ford Transit. In China stattet Changan Ford sein Focus-Modell mit Active-Grille-Shuttern des Unternehmensbereichs aus. Für den gleichen Hersteller startet Röchling im März 2017 die Produktion von Ausgleichsbehältern.
Auch General Motors arbeitet eng mit Röchling zusammen. Für die Pick-up-Modelle Chevrolet Silverado und GMC Sierra fertigt Röchling die Ladekantenabdeckungen. In Brasilien produziert Röchling von August an Motorisolierungen für die Turbo-Benzinmotoren des Chevrolet Cruze 2017. In Deutschland erhielt Röchling einen Auftrag über die Herstellung von Unterbodenverkleidungen für den Opel Insignia.
Die Audi-Modell A6, A7 und TT erhalten zukünftig SCR-Tanksysteme von Röchling Automotive. Der Auftrag beinhaltet auch die dazugehörigen Befüllsysteme. Ebenfalls mit SCR-Tanks rollt von Mitte nächsten Jahres an das neue SUV-Modell von Jaguar über die Straßen. Auch Mitsubishi setzt auf SCR-Tanksysteme. Jährlich werden über 15.000 SCR-Tanks in einen neuen SUV eingebaut. Einer großen Nachfrage erfreuen sich strömungsgünstige Active Grille Shutter. Chery Automobile stattet im Zuge eines Fünf-Jahres-Auftrags Modelle des Typs SUV T15 damit aus. Zudem orderte das Unternehmen zum zweiten Mal Luftklappensysteme für jährlich über 100.000 SUV.
Elektroautos fahren mit Röchling-Technologie
SAIC General Motors stattet von Februar 2017 das neue Plug-In-Elektrofahrzeug Chevrolet Volt mit LWRT-Unterbodenverkleidun-gen von Röchling Automotive aus.
Zu den wichtigen Röchling-Kunden gehört Daimler. Der Stuttgarter Konzern rüstet von Ende nächsten Jahres an seine A- und B-Klasse mit Kühlluftkanälen und Rad-hausschalen von Röchling aus. GL-Coupé, GLE-Coupé und SUV erhalten Kühl-rahmen. S-Klasse, E-Klasse und CLS-Coupé sind mit Luftklappensystemen von Röchling Automotive unterwegs.
Eine Premiere stellt die Zusammenarbeit zwischen Röchling und Fiat Chrysler dar. Seit Anfang dieses Jahres liefert das Werk Akron/Ohio den Active Grille Shutter für den Chrysler Minivan. Varianten des Opel Meriva sowie der Citroën Picasso haben ebenfalls das die Aerodynamik, das Thermomanagement und die Akustik ver-bessernde System an Bord. Mit dem Active Grille Shutter sind auch der Nissan Versa Note und der Alfa Romeo SUV ausgestattet. Letzterer ist zudem mit Unter-bodenverkleidungen von Röchling unterwegs. Vom Ende dieses Jahres an rüsten Honda und Geely (Volvo) ihre Modelle mit Ausgleichsbehältern von Röchling aus.
Die Qualität der Röchling-Produktion spiegelt sich erneut in Auszeichnungen wider: So zeichnete die Volvo Car Corporation das belgische Werk in Gijzegem aufgrund seines Qualitätsmanagements mit dem Volvo Car Quality Excellence Award aus. Beflügelt durch diesen Preis wird sich der Umsatz mit dem Automobilhersteller in den nächsten Jahren verdoppeln. Ebenfalls für sehr gute Qualität wurde Röchling von Ford ausgezeichnet. Das Werk in Kopřivnice/Tschechische Republik erhielt den World Excellence Award für den Active Grille Shutter.
Zu den wichtigsten Messeauftritten gehörte die Präsentation der neuen Produktlinie „New Business Green Car“ auf den Aachener Karosserietagen. Auf großes Interesse stießen innovative Leichtbaulösungen für den Fahrzeugboden in einer Sandwich-Bauweise aus LWRT (Low Weight Reinforced Thermoplastics) und Aluminium. Im Oktober 2015 hat Röchling Automotive seine neuen Materialien und alternativen Fügeverfahren auf der ITB Plastic Engine Parts Conference in China präsentiert. Ein Schwerpunkt lag auf Produktneuheiten für Luftansaug-Anwendungen im Motorraum.
Gute Aussichten für 2016
Für das Gesamtjahr 2016 sieht die Röchling-Gruppe gute Wachstumsperspektiven. Ludger Bartels: „Wir sind zuversichtlich, wieder neue Rekordmarken zu setzen. Maßgeblich hierfür ist der Ausbau der Produktionskapazitäten in allen Unternehmensbereichen. Zudem überprüfen wir alle Chancen für eine Expansion durch Akquisitionen in den Unternehmensbereichen Industrie und Medizin.“
Bartels dankte dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Georg Duffner nach
15-jähriger Tätigkeit für seine herausragenden Leistungen insbesondere auf dem Gebiet des kompletten Konzernausbaus mit der Fokussierung auf das wachstumsstarke und zukunftsweisende Geschäft mit Technischen Kunststoffen. Bartels: „Die Ära Georg Duffner steht für die Positionierung und das Management einer finanziell soliden, ertragsstarken Unternehmensgruppe mit internationaler Aufstellung und guter bis herausragender Marktposition in den für uns relevanten Industriesegmenten.“