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Röchling wieder auf Wachstumskurs

  • Erfreulicher Start ins Jahr 2010
  • Krisenjahr 2009 gemeistert
  • Gute Finanzlage weiter verbessert
  • Innovationskraft sichert Marktposition

Mannheim, den 20. Mai 2010…Die Röchling-Gruppe (Mannheim), weltweit einer der führenden Verarbeiter von technischen Kunststoffen für die Industrie, ist gut in das Jahr 2010 gestartet. Sie steigerte ihren Umsatz gegenüber dem 1. Quartal 2009 um 22 Prozent auf 239,4 Mio. Euro. Noch erfreulicher entwickelte sich der Auftragseingang. Er wuchs um 39,6 Prozent auf 256,7 Mio. Euro. Damit übertreffen die eingegangenen Aufträge – anders als vorübergehend im Jahr 2009 – wieder den Umsatz. „Röchling steuert wieder auf Wachstumskurs“, berichtet Georg Duffner, Vorsitzender der Geschäftsführung. Potenzial für Zuwächse erwartet er insbesondere im Bereich Hochleistungs-Kunststoffe, wobei unter anderem die Medizintechnik eine immer wichtigere Rolle spiele. Auch in finanzieller Hinsicht sieht Duffner das Unternehmen bestens aufgestellt: „Die Finanzlage hat sich auch in 2009 weiter verbessert. Wir sind nach unserem tief greifenden Umbau nicht nur seit dem Jahr 2005 schuldenfrei, sondern verfügen auch über eine weiter wachsende Liquidität für Investitionen. Die Eigenkapitalquote liegt stabil bei 34 Prozent.“

Röchling behauptet sich im Krisenjahr 2009 gut

Das Geschäftsjahr 2009 mit der stärksten Wirtschaftskrise seit 60 Jahren hat die Röchling-Gruppe unbeschadet überstanden. Ausschlaggebend war vor allem die Fortsetzung des schon 2008 eingeleiteten strikten Sparkurses. Im Vergleich zum Wettbewerb – viele Kunststoffverarbeiter mussten im Vorjahr aufgeben – profitierte die Röchling-Gruppe sowohl von ihrer finanziellen Stabilität als auch von der Technologieführerschaft in vielen Bereichen der Kunststofffertigung.

Die starke Rezession im vergangenen Jahr spiegelt sich in der Entwicklung von Gesamtumsatz und Auftragseingang wider. Erwartungsgemäß gab der Umsatz nach und sank um 22,1 Prozent auf 831,3 Mio. Euro (1.067,6 Mio. Euro im Jahr 2008). Der Auftragseingang ging nach dem starken Einbruch der Nachfrage Anfang 2009 um 22,2 Prozent von 1.057,9 Mio. Euro auf 823,5 Mio. Euro zurück. Angesichts der schwachen Konjunktur drosselte die Röchling-Gruppe ihre Ausgaben. Sie senkte die Investitionen in Sachanlagen um die Hälfte von 52,8 Mio. auf 26,7 Mio. Euro. Zu den wichtigsten Investitionsprojekten des Jahres 2009 zählten eine Ringbearbeitungsmaschine für den Standort Haren/Ems sowie eine neue MegaSheet-Presse in Gastonia (USA). Sie produziert Polystone®-Platten aus thermoplastischen Kunststoffen in der Größe 6.000 mal 2.500 Millimeter, die vor allem in der Schüttguttechnik für Auskleidungen eingesetzt werden.

Die Mitarbeiterzahl ging rezessionsbedingt um 12,0 Prozent auf 5.450 Beschäftigte (6.194 Mitarbeiter 2008) zurück. Vom Personalabbau waren der Geschäftsbereich Hochleistungs-Kunststoffe und der Geschäftsbereich Automobil-Kunststoffe gleichermaßen betroffen. Um die Personalkosten an die Umsatzentwicklung anzupassen, baute die Röchling-Gruppe Zeitarbeitskräfte ab, führte zeitweise flächendeckend Kurzarbeit ein und stellte Mitarbeiter frei.

 

 

Hochleistungs-Kunststoffe: Hohe Leistungsfähigkeit schafft Zugang zu neuen Märkten

Der Geschäftsbereich Hochleistungs-Kunststoffe hatte vor allem darunter zu leiden, dass wichtige Branchen wie insbesondere der Maschinenbau, die Anlagentechnik und die Chemie von der weltweiten Wirtschaftskrise besonders stark betroffen waren. So wurde auch die kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland überdurchschnittlich von der Krise in Mitleidenschaft gezogen. Ausschlaggebend waren ein starker, mit einem Preisverfall einhergehender Nachfragerückgang und ein enttäuschendes Auslandsgeschäft. Im Geschäftsbereich Hochleistungs-Kunststoffe ging aufgrund dieser Entwicklung der konsolidierte Gesamtumsatz um 25,1 Prozent auf 381,5 Mio. Euro (509,6 Mio. Euro 2008) zurück. Den rigorosen Sparkurs verdeutlicht ein Rückgang der Investitionen von 21,1 Mio. auf 8,9 Mio. Euro im Jahr 2009. Die Zahl der Mitarbeiter ging um 272 beziehungsweise 11,1 Prozent auf 2.170 zum Stichtag 31. Dezember 2009 zurück.

Die hohe Leistungsfähigkeit der Hochleistungs-Kunststoffe verdeutlichte im vergangenen Jahr unter anderem ein Auftrag für die neue Ariane-5-Rakete der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Präzisionsteile aus Durostone® schützen die Verkabelung empfindlicher Messwertgeber vor extremen Temperaturen.

Überdurchschnittlichen Belastungen halten auch Isolierbauteile aus Lignostone® und Durostone® in den 330 Kilometer schnellen neuen Velaro-Hochgeschwindigkeits-zügen zwischen Moskau und St. Petersburg aus.

Weiteres Gütesiegel für Röchling ist der Preis „Produkt des Jahres“ für das digital bedruckbare „PE2PRINT.Polyethylen konnte bisher nicht digital bedruckt werden. Den Ingenieuren von Röchling gelang es, die Oberfläche so auszurichten, dass das Material jetzt eine hervorragende Qualität und Farbbrillianz beim Druck aufweist. Der Preis wurde von der Specialty Graphic Imaging Association (SGIA) bei der Digitaldruckmesse SGIA Expo 2009 in New Orleans verliehen.

 

 

Automobil-Kunststoffe: Röchling konzentriert sich auf Reduzierung von CO2 und Schall

Schlimmer noch als die Kunststoffbranche traf die Wirtschaftskrise die Automobilzulieferer. Die größte konjunkturelle Talfahrt in der Geschichte der Branche führte weltweit zu Umsatzrückgängen von durchschnittlich 25 Prozent. Seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise mussten 340 Zulieferer weltweit, davon 75 in Deutschland, Insolvenz anmelden. Hinzu kommt, dass die Branche zurzeit von einem tiefgreifenden Umbruch geprägt ist. Der Markt verlangt nach völlig neuen, energiesparenden Technologien und leidet zugleich unter scharfem Wettbewerb und hohem Kostendruck. Darüber hinaus bergen anhaltende Liquiditätsprobleme vieler Zulieferer hohe Risiken für die Branche.

Der Geschäftsbereich Automobil-Kunststoffe konnte sich dem Abwärtstrend der Automobilbranche nicht entziehen. Aufgrund des deutlichen Nachfrageeinbruchs seitens der Automobilunternehmen musste er einen Umsatzrückgang um 19,3 Prozent auf 446,4 Mio. Euro (553,0 Mio. Euro 2008) hinnehmen. Lediglich das Asiengeschäft mit den Tochtergesellschaften in Changchun und Suzhou (China) konnte sich erfolgreich gegen die Gesamtentwicklung stemmen. Dort zeigten insbesondere die Konjunkturanreize der chinesischen Regierung für die Automobilindustrie gute Wirkung. Die Investitionen wurden im Geschäftsbereich Automobil-Kunststoffe nahezu halbiert. Sie gingen von 31,2 Mio. auf 17,7 Mio. Euro zurück. Die Zahl der Beschäftigten sank um 12,7 Prozent. Zum Stichtag 31. Dezember beschäftigte der Geschäftsbereich 3.240 Mitarbeiter.

Auch im schwierigen Jahr 2009 gewann Röchling Automotive durch seine Innovationskraft mehrere wichtige Neukunden:

An Toyota liefert der Geschäftsbereich für mehr als 100.000 Motoren Kühlwasserrohre in Projektilinjektions-technologie (PIT-Verfahren).

GM Chevrolet bestellte für den „Chevrolet Cruz“ steuerbare Luftführungen zur Senkung der CO2 Emissionen.

Ebenfalls auf Röchling-Technologie setzt künftig der chinesische Motorenbauer Dongfeng. Er orderte für sein erstes Automodell Saugrohre, die in drei Benzinmotoren eingesetzt werden.

Mit seinen Innovationen konzentriert sich Röchling auf die Reduzierung von CO2-Emissionen, Schall und Kosten.

Die Society of Plastics Engineers zeichnete Röchling mit dem „Kunststoff-Oscar“ aus. Gemeinsam mit dem Materialhersteller Ticona erhielt Röchling Automotive den Grand Award für die Entwicklung des ersten spritzgefügten VW-Ladeluftrohrs aus dem Kunststoff PPS. Es garantiert als erstes Serienmodell eine Temperaturbeständigkeit bis 230 Grad Celsius und hält einem Druck bis 2,7 bar stand.

 

 

Ausblick: Zuversicht für das Jahr 2010

Die weitere Entwicklung des Jahres 2010 sieht die Geschäftsführung Röchling mit Optimismus und geht von einer deutlichen Umsatzsteigerung aus. Allerdings werden auch erhebliche Risiken gesehen. Duffner: „Die gegenwärtige Wirtschaftssituation birgt viele Unsicherheiten. Unser Geschäftsverlauf hängt vor allem davon ab, ob der konjunkturelle Erholungsprozess tatsächlich anhält und wie sich die Rohmaterialpreise entwickeln.“

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