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Meister der Millimeter

Ausbildungsberuf mit Perspektive: Werkzeugmechaniker

Sie werden händeringend gesucht und ihre Berufsaussichten sind ausgezeichnet: Absolventen Technischer Berufsausbildungen sind gefragtwie nie. Dazu gehört beispielsweise der Werkzeugmechaniker.

Viele denken dabei zuerst an Hammer und Schraubendreher. Dabei hat der Ausbildungsberufmit der Werkbank zu Hause nur wenig zu tun. Hendrik Schulte, Auszubildender bei Röchling in Haren, und Egzon Berishaj, der seine Ausbildung Anfang 2020 erfolgreich abgeschlossen hat, geben an ihrem Arbeitsplatz Erfahrungen aus der Ausbildung wieder und erklären, was den Werkzeugmechaniker zu einem zukunftsorientierten Beruf macht und für wen er überhaupt nicht geeignet ist.

Millimetergenaue Arbeit: Egzon Berishaj fertigt ein Werkzeug, das bei Röchling in der industriellen Fertigung von Kunststoffen zum Einsatz kommt.

Beim Ausbildungsberuf des „Werkzeugmechanikers“ muss man zunächst mit einem Vorurteil aufräumen, der in seinem Namen steckt. Haben Werkzeugmacher früher gängige Werkzeuge wie Hammer, Säge und Feile hergestellt, um Handwerksbetriebe auszustatten, steckt hinter dem Ausbildungsberuf in modernen Industrieunternehmen heute etwas ganz anderes.

Heute fertigt der Werkzeugmechaniker komplexe und technisch anspruchsvolle Werkzeuge aller Art für die industrielle Serienproduktion. Das weiß auch Hendrik Schulte. Seit 2018 absolviert er seine Ausbildung bei Röchling. Der Kunststoffverarbeiter ausHaren fertigtmit unterschiedlichen Verfahren Platten, Profile und zerspante Bauteile aus Kunststoff. Für die industrielle Verarbeitung setzt das Unternehmen moderne Präzisionswerkzeuge ein, wie Zieh-, Druck-, Stanz- und Umformwerkzeuge sowie Pressformen.

„Als Werkzeugmechaniker lerne ich, die Werkzeuge, die in unserer Produktion eingesetzt werden, exakt nach den gewünschten Vorgaben herzustellen“, erklärt Hendrik. Und dass die Bauteile zuverlässig funktionieren, ist von großer Bedeutung. Denn: Ohne Werkzeuge keine Produktion, ohne Produktion keine Produkte!

Anspruchsvoller Beruf

Die Aufgaben des Werkzeugmechanikers sind deswegen vielfältig und technisch anspruchsvoll. In seiner Ausbildung lernt Hendrik alles über die fachgerechte Planung, Herstellung und Instandsetzung der Werkzeuge. „Dafür lese ich technische Zeichnungen, lerne die Bedienung von Bearbeitungsmaschinen wie Bohr-, Dreh- und Fräsmaschinen sowie die Programmierung von CNC-Anlagen. Das macht mir großen Spaß. Praktisch zu Arbeiten lag mir schon immer“, so der 21-Jährige.

Dabei spielt vor allem Genauigkeit eine wichtige Rolle. Damit Werkzeuge zuverlässig funktionieren, müssen sie hohe Präzisionsanforderungen erfüllen. Werkzeugmechaniker kontrollieren die Maßhaltigkeit von Werkstücken bis in den Bereich von hundertstel Millimetern. Wer Interesse an der Ausbildung hat, sollte neben technischem Verständnis und handwerklichem Geschick deswegen viel Sorgfalt mitbringen. „Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist das exakte Arbeiten nach Zeichnungen und Toleranzen“, hebt Egzon Berishaj hervor, der seine Ausbildung bei Röchling bereits abgeschlossen hat. „Nur wer genau arbeitet, ist in der Lage Werkzeuge präzise herzustellen.“ Pi mal Daumen? Für Werkzeugmechaniker kommt das nicht infrage!

Bei Röchling startet man nach Abschluss der Berufsfachschule Metalltechnik in diese Ausbildung. Aber auch Abiturienten haben sich in den letzten Jahren aufgrund der guten beruflichen Perspektiven für diese Ausbildung entschieden. Besonders wichtig ist in jedem Fall das Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik und Physik.

Nach erfolgreicher Ausbildung sind die beruflichen Perspektiven sehr gut. Werkzeugmechaniker sind mit ihrem technischen Know-how in der industriellen Serienfertigung wichtige Spezialisten. Bei Röchling werden sie deswegen in vielen Bereichen eingesetzt, in denen Kunststoffe zerspanend weiterverarbeitet werden, und haben so sehr gute Übernahme- und Einsatzmöglichkeiten. Mit etwas Berufserfahrung besteht zudem die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker anzuschließen.

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