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Premiere für Expertenforum

Austausch unter Fachleuten: Thomas Schüer, Röchling Key Industry Manager Chemie und Umwelt, präsentierte Neuerungen des bewährten Röchling-Behälterberechnungsprogramms RITA3

Große Beteiligung: Mit über 80 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden stieß die Premiere des Expertenforums „Kunststoffe für den chemischen Behälter- und Anlagenbau“ der Röchling Engineering Plastics KG in Haren auf großes Interesse

Die Referenten des Expertenforums: (v.l.): Thomas Schüer (Key Industry Manager Chemie und Umwelt bei Röchling), Dr.-Ing. Ingo Lukas, (Inhaber des Ingenieurbüros für konstruktiven Ingenieurbau, Lohnsfeld), Sven Krüger (TÜV Nord Systems GmbH, Hannover), Mario Frericks (General Manager Marketing Business Unit Thermoplastic Semi-finished Products bei Röchling), Dr. Joachim Hessel (Hessel Ingenieurtechnik GmbH, Roetgen), Ludger Bartels (Geschäftsführer Röchling-Gruppe, Mannheim)

Fokus auf Qualität: Bei einer Betriebsbesichtigung der Röchling Engineering Plastics KG, Haren, standen die Qualitätskriterien für die Beurteilung von thermoplastischen Kunststoffen für den chemischen Behälter- und Anlagenbau im Vordergrund

Kunststoffe für den chemischen Behälter- und Anlagenbau

Haren – Auf der Premiere des Expertenforums „Kunststoffe für den chemischen Behälter- und Anlagenbau“ der Röchling Engineering Plastics KG in Haren diskutierten Branchenexperten über neue Werkstoffe, Dimensionierungsmethoden und Richtlinien für den Bau von Behältern und Anlagen aus thermoplastischen Kunststoffen.

Für die Premiere hatte Röchling hochkarätige Experten als Referenten gewinnen können und stieß mit über 80 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden auf großes Interesse an der neuen Veranstaltung. Bei Fachvorträgen informierten sich die Gäste über neue Entwicklungen, tauschten Erfahrungen aus und knüpften neue Kontakte.

Diskussion anregen

Mit dem neuen Forum bietet Röchling die Möglichkeit zum Austausch über aktuelle Themen im Behälter- und Anlagenbau. Das in der Kunststoffverarbeitung international führende Unternehmen stellt Platten, U- und Hohlprofile sowie Schweißdraht aus thermoplastischen Kunststoffen her, die im chemischen Behälter- und Anlagenbau Anwendung finden. „Kunststoffe werden bereits seit vielen Jahrzehnten zur Konstruktion von chemischen Behältern und Anlagen erfolgreich eingesetzt. Neben der ständigen Weiterentwicklung der Werkstoffe selbst, werden auch die zugrunde liegenden Regelwerke und Richtlinien für die Verarbeitung der Kunststoffe und die Dimensionierung und Konstruktion der Behälter und Anlagen stetig angepasst und erweitert. Mit dem Expertenforum möchten wir über aktuelle Entwicklungen informieren und eine Diskussion zwischen den Teilnehmern anregen“, erklärte Thomas Schüer, Key Industry Manager bei Röchling für die Branche Chemie und Umwelt.

Berechnung von Behältern nach DVS 2205

Nach einem Grußwort von Ludger Bartels, Geschäftsführer der Röchling-Gruppe, Mannheim, präsentierte Schüer in seinem Beitrag das Behälterberechnungsprogramm RITA3. Die von Röchling in Zusammenarbeit mit dem TÜV Nord entwickelte Software ermöglicht die einfache Berechnung von rechteckigen und runden Behältern aus thermoplastischen Kunststoffen gemäß der Richtlinie DVS 2205 vom Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren. Sie wird von Behälterbauern in mehr als 25 Ländern weltweit eingesetzt. Dabei ging Schüer auch auf Änderungen in der Richtlinie ein.
 

Signifikant höhere Spannungsrissbeständigkeit

Dr. Joachim Hessel von der Hessel Ingenieurtechnik GmbH, Roetgen, präsentierte neue Erkenntnisse zu Werkstoffen des Typs PE 100-RC, die über eine signifikant höhere Spannungsrissbeständigkeit verfügen als andere PE 100 Werkstoffe. Daneben ging er auf das Forschungsprojekt POLYTANK ein, das sich mit der zerstörungsfreien Überprüfung von Schweißverbindungen in Kunststoffbehältern mittels Ultraschall befasst. Die Hessel Ingenieurtechnik GmbH ist einer der Partner in diesem, durch die EU geförderten Projekt, das auch von Röchling Engineering Plastics unterstützt wird.

Finite-Elementmethode (FEM)

Dr.-Ing. Ingo Lukas, Inhaber des Ingenieurbüros für konstruktiven Ingenieurbau, Lohnsfeld, stellte ein Verfahren vor, wie Störstellen bei Verwendung der finiten Elementmethode (FEM) in Kunststoffbauteilen bewertet werden können, um eine wirtschaftliche Auslegung mit hinreichender Tragsicherheit zu ermöglichen. „Aus typischen Störstellen wie zum Beispiel Wanddickensprüngen, Einzellasten und oder Ecken resultieren bei der Anwendung der FEM zum Teil erhebliche Spannungsspitzen, die einer genaueren Betrachtung bedürfen“, erklärte Lukas. Anhand einiger praxisnaher Beispiele, wie einem Silo mit Trichterboden und einem Behälter mit Mannlochstutzen im Zylinder, beschrieb er anschaulich, wie eine Auswertung von Ergebnissen einer numerischen Simulation vorgenommen werden sollte.

Verarbeitungsfehler vermeiden

Sven Krüger von der TÜV Nord Systems GmbH, Hannover, referierte zur Vorgehensweise bei der Auslegung und Planung von Kunststoffbauteilen im Behälterbau. Dabei ging er auf die rechtlichen Anforderungen innerhalb Deutschlands ein. Anhand von Bildern aus der Praxis zeigte Krüger eindrucksvoll Schweiß- und Verarbeitungsfehler an Kunststoffbehältern auf und erklärte, wie diese vermieden werden können.

Den Abschluss bildete eine Betriebsbesichtigung bei der Röchling Engineering Plastics KG in Haren, bei der auf die Herstellung von Produkten für den Behälterbau eingegangen wurde. „Aufgrund der positiven Resonanz der Teilnehmer, planen wir die Veranstaltung zu wiederholen“, zog Thomas Schüer am Ende des Expertenforums ein positives Fazit.

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