Obwohl sie kaum zu sehen ist, spielt sie für die Betriebssicherheit und Standzeit von Behältern eine entscheidende Rolle: Die Schweißnaht. Sie sorgt für eine sichere Verbindung des Plattenmaterials. Behälterbauer brauchen deswegen Werkstoffe, die leicht verschweißbar sind und eine sichere und belastbare Schweißnaht bieten. Aber wie lässt sich die Schweißeignung von Werkstoffen eigentlich prüfen und mit welchen Prüfungen wird die Qualität von Schweißverbindungen kontrolliert?
Als Komplettanbieter für den chemischen Behälter- und Anlagenbau hat Röchling eine im Markt wohl einmalige Vielfalt an Werkstoffen für die Konstruktion von Rund- und Rechteckbehältern. Weltweit sind Röchling-Kunststoffe im Behälterbau im Einsatz. Zur Sicherstellung der Verschweißbarkeit werden im Entwicklungszentrum am Standort in Haren regelmäßig Prüfungen an Schweißverbindungen durchgeführt. So sichert Röchling die hohe Qualität bestehender Werkstoffe und lässt die Kenntnisse gleichzeitig in die Entwicklung neuer Werkstoffe einfließen.
Zur Verbesserung und Optimierung der Verschweißbarkeit von Plattenmaterial hat Röchling im Entwicklungszentrum in Haren jetzt eine neue großformatige Heizelementstumpfschweißmaschine in Betrieb genommen. Sie ermöglicht das Verschweißen von Werkstoffen mit einer Plattenstärke von mehr als 60 mm und wird ebenso für Workshops und Schulungen eingesetzt. Mit der Anlage lassen sich insbesondere Schweißverbindungen an großformatigen Platten testen.
Ebenfalls neu ist eine Laborschweißmaschine, die neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Behälterbauwerkstoffen bietet: Jeder Werkstoff muss mit bestimmten Schweißparametern verschweißt werden – das heißt mit einer bestimmten Temperatur, einem bestimmten Druck und einer bestimmten Kraft. Für Standardkunststoffe wie PE und PP sind die Parameter im international anerkannten Regelwerk für das Fügen von Kunststoffen des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) angegeben. Die neue Laborschweißmaschine erleichtert die Entwicklung von Schweißparametern für Werkstoffe, die nicht im DVS-Regelwerk berücksichtigt sind. So lassen sich zum Beispiel Parameter für spezielle Werkstoffe, wie stark fließende und flexible Materialien, entwickeln.
Alle Schweißtätigkeiten werden bei Röchling von ausgebildetem Fachpersonal für Kunststoffschweißen nach DVS 2213 durchgeführt. Die Ausbildung umfasst die Grundlagen des Schweißens mit verschiedenen Schweißverfahren und befähigt zur Beurteilung, Bewertung und Prüfung von Schweißverbindungen.
Zur Kontrolle der Schweißverbindung werden sowohl zerstörungsfreie als auch zerstörende Prüfverfahren eingesetzt. Die zerstörungsfreie Prüfung wird bei Röchling mit Hilfe eines Hochspannungsfunkenprüfgerätes vorgenommen. Schweißfehler werden dabei mit einem Spannungsdurchschlag aufgedeckt. Auf einer Seite des zu prüfenden Bauteils wird entlang der Schweißnaht eine leitende Komponente platziert und auf der anderen Seite mit einem Handgerät eine hohe Spannung erzeugt. Die Stärke der Spannung ist abhängig vom Werkstofftyp und der Materialstärke des Prüfkörpers. Ist eine Schwachstelle an der Schweißnaht vorhanden kommt es zu einem Spannungsdurchschlag.
Bei den zerstörenden Prüfverfahren ist das zu prüfende Bauteil anschließend nicht mehr nutzbar. Sowohl beim technologischen Biegeversuch nach DVS 2203-5 als auch beim Zugversuch nach DVS 2203-2 wird zur Beurteilung einer Schweißverbindung deren Verformbarkeit und damit die Qualität der Ausführung geprüft. Beim Biegeversuch wird unter Biegebelastung der Biegewinkel gemessen und das Bruchbild bewertet. Beim Zugversuch wird unter Zugbelastung ein Kurzzeit-Schweißfaktor bestimmt sowie ebenfalls das Bruchbild beurteilt.
Die Prüfungen und die neuen Schweißmaschinen unterstützen die Sicherung der hohen Qualität der Röchling-Werkstoffe und tragen zur Entwicklung neuer, innovativer Kunststoffe bei.
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