Scheint die Sonne, ist für Karsten Robel schon aus beruflichen Gründen ein guter Tag. Sonne bedeutet Energie. Weltweit gehen immer mehr Solaranlagen in Betrieb. Anbieter kämpfen um Marktanteile. Unternehmen entwickeln immer leistungsfähigere Technologien.
Das ist auch die Aufgabe von Karsten Robel. Als Techniker plant und konstruiert er bei RENA POLSKA in Nowogrodziec, Polen, komplexe Anlagen für die nasschemische Oberflächenbehandlung von Wafern für Kunden weltweit. Anders ausgedrückt arbeitet er daran, dass das Herzstück jeder Solaranlage noch effizienter wird: die Solarzelle.
Die Maschinen von RENA reinigen, ätzen und trocknen Wafer in nasschemischen Verfahren. Die Wafer, hauchdünne Siliziumscheiben, sind der Grundstoff für die Solarzellen. Die Anlagen von RENA bilden auf den Wafern eine Oberfläche, die möglichst viel Licht einfangen kann. Leistungsfähige Maschinen von RENA bedeuten somit effiziente Solaranlagen.
Aber die Anforderungen an Karsten Robel und sein Team sind hoch: „Wir spüren, dass die weltweite Nachfrage nach Solarmodulen massiv zunimmt.“ Das ist Chance und Herausforderung zugleich. Die Auftragsbücher füllen sich, Kapazitäten wachsen. Eine große Möglichkeit, die Marktposition auszubauen. Das gelingt aber nur, wenn die Anforderungen der Kunden erfüllt werden. Und die erwarten in einem Wachstumsmarkt immer leistungsfähigere Technologie.
Seit Beginn der Solarzellenfertigung stellt RENA Prozesslösungen für die Oberflächenbearbeitung her. Mit dieser Erfahrung ist RENA einer der größten Anbieter von Prozesstechnologie für nasschemische Anwendungen für die Solarindustrie und die Halbleitertechnik, Glas und die Medizintechnik. „Mit unserer Erfahrung arbeiten wir an den globalen Anlagenstandards von morgen. Wir begegnen den Herausforderungen mit passenden Prozessund Automationslösungen und entwickeln immer höhere Effizienzklassen“, so Robel.
Bei der Planung der Anlagen müssen er und sein Team vor allem zwei Faktoren berücksichtigen: die Chemikalien, die zum Einsatz kommen, und die Einsatztemperaturen, die im Prozess herrschen. Die Kunden von RENA setzen für den Ätzprozess aggressive Chemikalien ein, wie beispielsweise Kaliumhydroxid (KOH) und Natriumhydroxid (NaOH), d. h. alkalische Chemikalien in hoher Konzentration, sowie Flusssäure (HF) und Salzsäure (HCl), d. h. säurehaltige Chemikalien in niedriger Konzentration. Die dauerhafte Einsatztemperatur liegt bei 80 – 85 °C.
Die Kunden müssen sich auf die Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit der Anlagen jederzeit verlassen können. Robel: „Ein Havariefall mit aggressiven Chemikalien wäre katastrophal. Als Markt- und Technologieführer stellen wir allerhöchste Anforderungen an unsere Anlagen. Teil dieser Strategie ist auch die strenge Auswahl kompetenter Zulieferer.“
Für die Fertigung der nasschemischen Prozessanlagen setzt RENA bereits seit Jahren Röchling-Werkstoffe ein, wie Polystone® P Homopolymer (PP-H), Polystone® PPs (PPs), Polystone® PVDF und Trovidur® (PVC). Hergestellt werden daraus Komponenten wie Unterböden, Gehäuse und Tanks. Karsten Robel: „Röchling bietet eine große Auswahl an chemikalien- und temperaturbeständigen Werkstoffen und gleichzeitig viel Anwendungs-Know-how. Dieses Angebot gibt uns sehr viel Flexibilität, mit der wir leistungsfähige und zuverlässige Anlagen für unterschiedliche Anforderungen entwickeln können.“
Wesentlicher Bestandteil der engen Zusammenarbeit sind Besuche bei RENA vor Ort. Jan Michalíček, Technical Marketing bei Röchling in Planá nad Lužnicí, Tschechien, bespricht gemeinsam mit Karsten Robel Anforderungen und neue Projekte. Er erklärt: „Je nach Anlage ist eine andere Kombination aus Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit erforderlich. Wir sind mit RENA daher immer in enger Abstimmung.“ Auch vom RENA-Hauptsitz in Gütenbach, Deutschland, wo die Entwicklung der Anlagen maßgeblich vorangetrieben wird, werden regelmäßig Anfragen nach dem richtigen Werkstoff für Chemikalien gestellt.
Teil der Partnerschaft sind deswegen auch Schulungen. „Wir schulen regelmäßig Mitarbeiter von RENA und laden die Ingenieure an unseren deutschen Standort in Haren ein, wo wir auf die Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten unserer Kunststoffe eingehen. Wir freuen uns, dass wir RENA mit unserer Erfahrung so intensiv unterstützen können“, so Michalíček. Für Robel ist eine enge Partnerschaft wie diese entscheidend, um die Herausforderungen der Solarbranche aktiv gestalten zu können. „Mit Partnern wie Röchling haben wir die Möglichkeit, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. So schaffen wir die globalen Standards von morgen.“
Ausgangslage
Fertigung von Anlagen zur nasschemischen Behandlung von Wafern für Solarzellen
Material used
Ergebnis
Leistungsfähige und zuverlässige Anlagen mit einer hohen Betriebssicherheit für unterschiedliche Anforderungen